Historischer Lost Place Ein Spaziergang zwischen Buchen, Panzern und Bunkern

Zwischen Buchen, Bunkern und Kriegsmaschinen: Im Brander Wald bei Aachen stoßen Wanderer auf echte Panzerrelikte – ein ungewöhnliches Ausflugsziel mit Geschichte.
Wer den Brander Wald südöstlich von Aachen erkundet, entdeckt mehr als nur Natur: Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Stolberg-Münsterbusch liegen zwischen Kiefern und Sandwegen mehrere ausgemusterte Panzer. Sie sind Überreste einer militärischen Vergangenheit, die heute ein ungewöhnliches Ziel für Spaziergänge und Radtouren sind.
Der Übungsplatz wurde 1937 im Zuge der Westbefestigung, auch bekannt als Westwall, angelegt. Der Westwall bei Aachen war eine Befestigungslinie, die zwischen 1936 und 1940 von der nationalsozialistischen Führung errichtet wurde, um die deutsche Grenze zu sichern.
Aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände noch genutzt: zunächst von den belgischen Streitkräften und später von der deutschen Bundeswehr. Erst 2004 erhielt das Areal Schutzstatus nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie – seither dient der Brander Wald nicht nur als Truppenübungsplatz, sondern steht auch als wertvolles Biotop unter besonderem Schutz.
"Friedhof" bei Aachen: Alte Panzer im Grünen
In dem friedlichen Naturschutzgebiet wirken die alten Panzer wie Relikte aus einer anderen Zeit. Die Fahrzeuge, die alten Bunkeranlagen und auch übrig gebliebene Teile des ehemaligen Westwalls stehen nicht weit entfernt von den Spazierwegen. So müssen Spaziergänger sich nicht durch das empfindliche Naturschutzgebiet bewegen, um die Panzer anzuschauen. Die Fahrzeuge rosten inzwischen und sind zum Teil mit Graffiti übersät. Durch die Witterung sind manche Panzer halb eingegraben, andere stark überwuchert.
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Bei den Fahrzeugen handelt es sich um vier amerikanische Modelle (drei "M47 Patton" und ein "M41 Walker Bulldog") sowie einen deutschen Schützenpanzer "Lang HS.30". Diese Panzer dienten einst als Übungsobjekte und stammen vermutlich aus den 1970er-Jahren.
Besuch nur außerhalb der Übungszeiten
Doch der Standort ist bis heute kein reines Natur-Idyll. Denn auch heute noch wird der "Panzerfriedhof" zu Übungszwecken von der Bundeswehr genutzt. Und auch das THW und die Feuerwehr nutzen das Areal noch zu Trainingszwecken. Deswegen herrscht werktags zwischen 7 und 17 Uhr ein Betretungsverbot. Zusätzlich sollten Besucher immer auf die rote gehisste Flagge achten, die signalisiert, dass Übungen gerade stattfinden. Am Wochenende sind die Wege aber immer offen.
Wer die Anlage besuchen möchte, kann auf dem Parkplatz am Brander Waldspielplatz (Birkenstraße, 52078 Aachen) parken. Alternativ bietet sich der Parkplatz Buschmühle in Stolberg (52222) an. Von beiden Punkten führen gut begehbare Wege zum Panzerfriedhof.
- Besuch vor Ort
- digitalcosmonaut.com: Panzerfriedhof Aachen
- lost-places.com: Panzerfriedhof Aachen
- Eigene Recherche

