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Aachen

Aachen: Lebenslange Haft für mutmaßlichen Todespfleger? Urteil erwartet


Prozess in Aachen
Mordserie auf Palliativstation? Urteil gegen Pfleger erwartet

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 05.11.2025Lesedauer: 2 Min.
Prozess gegen einen Krankenpfleger in AachenVergrößern des Bildes
Aachener Landgericht: Im Prozess gegen den Krankenpfleger wird am Mittwoch das Urteil erwartet. (Quelle: Oliver Berg/dpa/dpa-bilder)
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Am Mittwoch spricht das Aachener Landgericht das Urteil gegen einen 44-jährigen Pfleger. Die Staatsanwaltschaft fordert lebenslange Haft für die Tötung von Patienten.

Ein Krankenpfleger steht in Aachen wegen neunfachen Mordes und 34-fachen Mordversuchs vor Gericht. Das Landgericht wird am Mittwoch das Urteil gegen den 44-Jährigen verkünden. Der Mann soll auf einer Palliativstation in Würselen bei Aachen zahlreiche Patienten getötet haben.

Die Anklage wirft dem Pfleger vor, Patienten stark sedierende Medikamente gespritzt zu haben, teilweise kombiniert mit Schmerzmitteln. Dies führte in neun Fällen zum Tod der schwer kranken Menschen. Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft, dass der Angeklagte die Patienten ruhigstellen wollte, um während seiner Nachtschichten weniger Arbeit zu haben. Die Anklage sieht niedrige Beweggründe und Heimtücke als Mordmerkmale.

Die Staatsanwaltschaft geht in ihrem Plädoyer von 13 vollendeten Morden aus und fordert eine lebenslange Freiheitsstrafe mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Bei einer solchen Verurteilung wäre eine Freilassung nach 15 Jahren nahezu ausgeschlossen.

Pfleger streitet Vorwürfe ab: Verteidiger beantragen Freispruch

Der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe. Er erklärte im Prozess, keine Medikamente mit dem Ziel verabreicht zu haben, Leben zu verkürzen. Seine Verteidiger beantragten Freispruch. Das Landgericht hörte während des Verfahrens Angehörige der Opfer, ehemalige Kollegen des Angeklagten und verschiedene Sachverständige.

Die Ermittlungen begannen durch einen Hinweis des Rhein-Maas-Klinikums Würselen. Mehrere mutmaßliche Opfer wurden exhumiert und obduziert. Im Juli 2024 erließen die Behörden Haftbefehl gegen den Pfleger.

Auch die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt

Die angeklagten Taten soll der Mann zwischen Dezember 2023 und Mai 2024 begangen haben. Die Ermittler prüfen weitere Fälle aus früheren Jahren. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen erklärte: "Wahrscheinlich wird es eine weitere Anklage geben."

Auch die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mann, der mehrere Jahre in den städtischen Kliniken Köln arbeitete. Ein Sprecher der Behörde teilte mit, der Krankenpfleger stehe im Verdacht, dort ebenfalls eigenmächtig Beruhigungs- und Schmerzmittel an Patienten verabreicht zu haben. Die Staatsanwaltschaft stellte im Juli zahlreiche Unterlagen und Datenträger in der Klinik sicher.

Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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