Alemannia Aachen: Ex-Trainer Helge Hohl macht Spielsucht öffentlich

"Weg durch die Hölle"

Ex-Alemannia-Trainer macht Spielsucht öffentlich

Mit einem emotionalen Statement teilt Helge Hohl mit, dass er abhängig von Glücksspielen ist. Eine stationäre Therapie habe er bereits hinter sich.

Der ehemalige Trainer von Alemannia Aachen, Helge Hohl, hat am Samstag in einem Statement auf Facebook seine Spielsucht öffentlich gemacht. "Heute möchte ich etwas sehr Persönliches mit euch teilen, auch wenn es mir sehr schwer fällt", schreibt der 34-Jährige zu Beginn. Er halte seit Jahren "die Fassade aufrecht", was ihn viel Kraft gekostet habe. Das wolle er nicht mehr.

"Ich bin seit 17 Jahren spielsüchtig. Von Online-Poker über Roulette bis hin zu Sportwetten, zuletzt an der Börse mit hohen Hebeln – ich habe alles gespielt", so Hohl. Er habe anfangs gedacht, dass er die Kontrolle über das Spielen behält. Die Sucht habe allerdings sein Leben schnell beeinflusst.

Die vergangenen Jahre seien für ihn ein "Weg durch die Hölle" gewesen. Er habe die Menschen, die er "am meisten liebe", verletzt. "Die Sucht hat mir alles genommen: meine Identität und meine Familie, meine Traumfrau", schreibt er weiter.

Hohl will seine Erkrankung nicht länger verstecken

Eine stationäre Therapie habe er bereits absolviert. Nun arbeite er daran, die Sucht zu besiegen. Der Weg zur Heilung sei lang, er wolle seine Erkrankung aber nicht länger verstecken und gegen sie kämpfen. "Insbesondere für mich und meine Identität – aber eben auch meine Familie, meine zwei wundervollen Kinder und alle, die zu mir halten", so Hohl abschließend.

Hohl war von Oktober 2022 bis August 2023 Cheftrainer der Alemannia. Zuvor diente er dem Verein seit Februar 2022 als Sportdirektor. Nach einer 1:4-Niederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen entließ Aachen Hohl. Mit Nachfolger Heiner Backhaus, mittlerweile Trainer bei Eintracht Braunschweig, stieg der Verein in derselben Saison 2023/2024 in die 3. Liga auf.