Milliardenvermögen Stolberger Familie gehört zu den 500 reichsten Deutschen

Nie zuvor gab es so viele Milliardäre in Deutschland. Das zeigt die Auswertung vom "Manager Magazin". Auch eine Familie aus der Städteregion ist dabei.
Die Zahl der Milliardäre in Deutschland ist gestiegen. Wie eine Auswertung des "Manger Magazin" vom 10. Oktober zeigt, gab es 2025 hierzulande 256 Milliardäre und Milliardärinnen – sieben mehr als im vergangenen Jahr und so viele wie nie zuvor. Das Portal veröffentlicht seit 25 Jahren jährlich die Liste der 500 reichsten Deutschen.
Mehr als die Hälfte der Top-500 verfügen damit über ein geschätztes Vermögen von mindestens einer Milliarde Euro. Die Vermögen der reichsten Deutschen legten dabei im vergangenen Jahr um etwa zwei Prozent zu und betragen nun 1,2 Billionen Euro. Ein neuer Rekord in absoluten Zahlen, doch angesichts einer Inflationsrate von zwei Prozent stagnierte die Entwicklung. Rechnet man das Vermögen der 100 reichsten Deutschen zusammen, wuchs dies zuletzt überhaupt nicht mehr.
Familie Wirtz: Gründer von Dalli und Grünenthal
Reichster Deutscher ist mit 46,5 Milliarden Euro weiterhin Lidl-Gründer Dieter Schwarz. Der 86-jährige Unternehmer aus Heilbronn liegt wie im Vorjahr vor den Familien Susanne Klatten und Stefan Quandt, deren geschätztes Vermögen von 36,1 Milliarden sich größtenteils aus ihren BMW-Anteilen bildet. Auf Platz 3 landeten die Familien Albrecht und Heister, die den Konzern Aldi Süd kontrollieren.
Aus der Städteregion Aachen ist die Familie Wirtz in der Liste vertreten. Mit einem Vermögen von 1,7 Milliarden Euro landet die Unternehmerfamilie aus Stolberg auf Platz 188 der reichsten Deutschen. Wirtz gründete bereits im Jahr 1845 die Dalli-Werke in Stolberg, damals noch als Seifensiederei, und gilt damit heute als eine der ältesten Waschmittelhersteller Deutschlands.
Geschichte von Grünenthal: Contergan-Skandal
1946 gründete die Familie das Pharma-Unternehmen Grünenthal, ebenfalls in Stolberg. Heute liegt der Hauptsitz in Aachen, weltweit hat das Unternehmen mehr als 4.000 Mitarbeiter.
International bekannt wurde das Unternehmen Anfang der 1960er-Jahre besonders durch den Contergan-Skandal: Das von Grünenthal entwickelte Schlaf- und Beruhigungsmedikament Contergan wurde von vielen Schwangeren gegen morgendliche Übelkeit eingenommen. Es löste bei Tausenden Föten Fehlbildungen aus und führte zu Totgeburten.
Erst nach millionenfachen Verkäufen wurde der Zusammenhang zwischen dem Medikament und den Fehlbildungen erkannt. 1961 nahm Grünenthal das Medikament vom Markt. 1970 wurde das Verfahren mit der Begründung der geringfügigen Schuld der Angeklagten und dem mangelnden öffentlichen Interesse an der Strafverfolgung eingestellt.
- manager-magazin.de: "Das sind die 500 reichsten Deutschen" vom 10. Oktober 2025
- Eigene Recherche