Russische Hackerangriffe Stadt reagiert auf Warnung des Verfassungsschutzes

Verfassungsschützer in Nordrhein-Westfalen rechnen mit Cyberangriffen auf Kommunen. Besonders im Visier: Mitarbeitende der Verwaltung. Auch in Aachen ist man alarmiert.
Russische Hacker nehmen Kommunen in Nordrhein-Westfalen zunehmend ins Visier. Mit Phishing-Techniken versuchen Geheimdienste, Zugang zu Verwaltungsnetzwerken oder vertraulichen Daten innerhalb der Städte und Gemeinden zu bekommen. Dabei fokussieren sich die Angreifer offenbar gezielt auf Mitarbeitende, deren Namen und Kontaktdaten auf städtischen Internetseiten zu finden sind.
In einem Bericht des "WDR" warnt der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz vor entsprechenden Angriffen. Kommunen wird empfohlen, möglichst keine Namen von Mitarbeitenden online zu stellen, um das Risiko für mögliche Hackerangriffe zu verringern. Durch unscheinbare Mails oder Textnachrichten versuchen die Angreifer, unter anderem Passwörter oder andere vertrauliche Daten zu stehlen.
Einzelne Städte wie Hattingen reagierten bereits und nahmen die Namen und Fotos ihrer Mitarbeitenden von der städtischen Homepage. Sie setzen künftig auf Funktionstelefonnummern und Postfächer, die einer Funktion oder Abteilung zugeordnet sind und keiner einzelnen Person.
Stadt Aachen will weiterhin "Transparenz und Bürgernähe" gewährleisten
Wie reagiert die Stadt Aachen auf die Warnung? Stadtsprecherin Linda Plesch teilt mit, dass die personenbezogenen Daten von Mitarbeitenden derzeit einer "Sicherheits- und Notwendigkeitsprüfung" unterzogen werden würden. Dabei werde geprüft, in welchem Umfang die Daten von Beschäftigten auf den städtischen Webseiten zu finden sind und ob man Anpassungen vornimmt.
Funktionsbezogene E-Mail-Adressen und Telefonkontakte wie in Hattingen seien dabei zukünftig auch in Aachen möglich. "Ziel ist es, die Erreichbarkeit für Bürgerinnen und Bürger weiterhin sicherzustellen, gleichzeitig aber die Angriffsfläche für mögliche Cyberangriffe zu verringern", so Plesch. Man begrüße alle Maßnahmen zur Erhöhung der Informationssicherheit, wolle aber gleichzeitig "Transparenz und Bürgernähe" gewährleisten können.
Die städtischen Beschäftigten würden regelmäßig über die aktuelle Gefährdungslage und die damit verbundenen Risiken informiert werden. Zudem erfolgten fortwährend "Sensibilisierungen und Schulungen zu Informationssicherheits- und Datenschutzthemen", insbesondere zu Phishing, Social Engineering und sicherer Kommunikation.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Jahr 2022 hat die Zahl der Cyberangriffe durch Russland weltweit zugenommen.
- Anfrage bei der Stadt Aachen
- wdr.de: "Hackerangriffe aus Russland: NRW Verfassungsschutz warnt Städte" vom 5. Oktober 2025
- tagesschau.de: "Geheimdienstchefs warnen deutlich vor Russland" vom 13. Oktober 2025
- Eigene Recherche