Freibadsaison vorbei Sexuelle Belästigung: neue Zahlen

Während in NRW zuletzt die Fälle von Belästigung im Schwimmbad zunahmen, zeigt sich in Aachen ein anderes Bild.
Nach dem Ende der Freibadsaison hat sich die Aachener Polizei auf Anfrage von t-online zur Entwicklung von Sexualstraftaten in den Schwimmbädern der Städteregion und in der Stadt geäußert. Die Zahlen der Behörde zeigen ein gleichbleibendes Niveau bei den registrierten Straftaten – entgegen dem landesweiten Trend in Nordrhein-Westfalen.
Konkret wurden 2022 vier Delikte bekannt, 2023 und 2024 jeweils fünf Fälle. Im laufenden Jahr 2025 sind bis Mittwoch vier Taten in den Bädern der Region, also sowohl in den Freibädern als auch in den Hallenbädern, von der Polizei registriert worden.
Ein Sprecher der Aachener Polizei betonte, dass die Daten für 2025 eine sogenannte Eingangsstatistik darstellen. Da Ermittlungen noch laufen oder nicht abgeschlossen sind, können sich sowohl die Fallzahlen als auch die Aufklärungsquote noch verändern.
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Knapp 80 Prozent aller Fälle konnten aufgeklärt werden
Das Spektrum der Delikte umfasst sexuelle Belästigung – darunter auch Fälle, bei denen Jugendliche zum Opfer wurden –, exhibitionistische Handlungen vor Kindern sowie Erregung öffentlichen Ärgernisses. Die Aufklärungsquote liegt der Polizei zufolge bei 78 Prozent: Von den seit 2022 18 bekannt gewordenen Fällen konnten 14 geklärt werden.
Bei der Analyse der ermittelten Tatverdächtigen zeigt sich folgendes Bild: Sieben Personen besitzen die deutsche Staatsangehörigkeit, zwei die niederländische. Andere Nationalitäten sind jeweils nur einmal vertreten. Die Altersstruktur verteilt sich der Polizei zufolge gleichmäßig auf die Gruppen 18-25 Jahre, 26-35 Jahre und 26-45 Jahre.
Landesweite Zahlen erst im neuen Jahr
Anders stellt sich die Lage landesweit dar: Das Landeskriminalamt (LKA) hatte im Frühsommer mitgeteilt, dass die Zahl der Sexualstraftaten in nordrhein-westfälischen Schwimmbädern um elf Prozent auf knapp 300 Fälle gestiegen ist.
Nur ein knappes Sechstel der Taten ereignete sich dabei in Freibädern: Die große Mehrheit fand also in Hallenbädern statt. Der Anteil nichtdeutscher Verdächtiger war laut dem LKA von gut einem Viertel im Jahr 2021 auf 51 Prozent im vergangenen Jahr gestiegen – diese Erklärung wurde daraufhin bundesweit von Medien aufgegriffen worden.
Zahlen für die aktuelle Sommersaison konnte das LKA NRW auf Nachfrage von t-online in dieser Woche nicht nennen. Daten für das Jahr 2025 sollen nach Veröffentlichung der nächsten Polizeilichen Kriminalstatistik im Frühjahr 2026 bekannt gegeben werden.
- Antwort der Polizei Aachen auf Anfrage von t-online (E-Mail)
- Telefonat mit einer Sprecherin des LKA NRW
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa