Aachen: Ex-Alemanne Jannik Mause steht in der Kritik

Vor Duell mit Alemannia

Pöbel-Video mit Kevin P.: Ex-Aachener Mause in der Kritik

Schmähgesang gegen Essen mit einem Alemannia-Hooligan: Ein Video aus Aachener Zeiten bringt dem Essener Neuzugang Jannik Mause Kritik ein. Auch die Fans seines Ex-Vereins sind wegen des Wechsels verärgert.

Vor dem Westschlager zwischen Alemannia Aachen und Rot-Weiss Essen am Sonntagabend um 19.30 Uhr löst die Verpflichtung des Ex-Aacheners Jannik Mause Diskussionen in der Essener Fanszene aus. Am Freitag gab RWE bekannt, dass der 27 Jahre alte Mittelstürmer für eine Saison auf Leihbasis vom Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern an die Hafenstraße wechselt.

Grund für die Aufregung ist ein Video aus dem "Mega-Park" auf Mallorca, das in den vergangenen Tagen verstärkt in sozialen Netzwerken kursierte und unter anderem der Zeitung "WAZ" vorliegt. In der Aufnahme ist Mause beim Feiern zu sehen, mit dabei ist auch der mittlerweile unter anderem wegen versuchten Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilte Aachener Hooligan und ehemalige Neonazi Kevin P.

• Versuchter Totschlag: Urteil gegen Alemannia-Hooligan Kevin P. gefallen

Gemeinsam stimmen sie den Schmähgesang "Rot-Weiss Essen, ficken und vergessen" an. Entstanden ist die Aufnahme zu der Zeit, als Mause für Aachen aktiv war. Er kommt gebürtig aus ursprünglich aus Baesweiler und spielte von 2021 bis 2023 für die Alemannia.

Kritik von Aachener und Essener Fans

Ein Teil der Essener Anhänger reagierte mit scharfer Kritik. Unter einem Instagram-Beitrag, in dem Mause vorgestellt wurde, kommentierte ein Nutzer beispielsweise: "Vor vier Jahren noch Anti-RWE-Lieder singen und jetzt das. Starke Leistung." Auch aus der aktiven Fanszene meldeten sich Stimmen, die den Angreifer aufgrund seiner Vergangenheit ablehnen. Unter dem Vorstellungsvideo äußerten sich auch zahlreiche Aachener, die ihm den Wechsel zum Rivalen übel nehmen und ihn als Verräter bezeichnen.

Mause selbst nahm in seinem Vorstellungsvideo direkt Stellung zu den Vorwürfen: "Ich weiß, dass meine Vergangenheit ein Thema ist. Ihr könnt euch aber sicher sein, dass ich alles tun werde, um die Ziele zu erreichen. Ich werde mich komplett in den Dienst der Mannschaft stellen."

Bereits im vergangenen Jahr war Mause in einer Dokumentation der Sportschau aufgegriffen worden, in der ihm Nähe zu rechtsextremen Aachener Fans vorgeworfen wurde. Damals löste ein Foto mit Kevin P. und weiteren Anhängern aus diesem Umfeld Diskussionen aus.

In einem SWR-Podcast wies er die Anschuldigungen damals zurück: "Ich glaube, jeder Fußballer weiß, dass man Bilder mit Fans macht, ob nach dem Training oder wann anders. So ist das Bild entstanden. Zu der ganzen Sache gibt es nur eins zu sagen: dass ich mich mit rechtem Gedankengut überhaupt nicht identifizieren kann. Jeder Mensch, der mich persönlich kennt, weiß, dass das Unfug ist."