Geheimdienstchefs warnen vor Russland Wie es um die Bunkeranlagen in Aachen steht

Laut dem Präsidenten des Deutschen Bundesnachrichtendiensts wächst die Gefahr eines russischen Angriffs auf die NATO. Wie viele Bunkeranlagen es für den Ernstfall in Aachen gibt – und woran es mangelt.
Spätestens seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist das Thema Bevölkerungsschutz auch in Deutschland wieder angekommen. Erst am Montag (13. Oktober) warnten bei einer öffentlichen Befragung im Bundestag die Chefs der drei deutschen Geheimdienste Bundesnachrichtendienst (BND), Verfassungsschutz und Militärischer Abschirmdienst (MADD) deutlich vor einer möglichen Konfrontation zwischen der NATO und Russland.
Martin Jäger, seit Kurzem der neue Präsident des BND, sagte dabei: "Wir dürfen uns nicht zurücklehnen und denken, ein russischer Angriff kommt frühestens 2029. Wir stehen schon jetzt im Feuer." Das Jahr 2029 nennt Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius immer wieder als Zeitpunkt, zu dem Russland zu einem Angriff auf NATO-Gebiet in der Lage sei.
Jäger sei sich sicher, dass Russland "wenn nötig auch eine direkte militärische Auseinandersetzung mit der NATO nicht scheuen würde". Russland wolle erreichen, die "NATO zu unterminieren, europäische Demokratien zu destabilisieren, unsere Gesellschaften zu spalten und einzuschüchtern", so der BND-Chef. Er verwies auf die zahlreichen Hacker- und Drohnenangriffe im europäischen Raum, hinter denen Russland vermutet wird.
Bunker in Aachen: Fast alle Anlagen ohne Strom, Wasser und Heizung
Wie es für den Ernstfall um den Bevölkerungsschutz in Aachen steht, teilte ein Stadtsprecher im Februar 2025 t-online mit. Die Stadt zähle noch 14 ehemalige Bunkeranlagen auf ihrem Gebiet, von denen einige unter Denkmalschutz stehen. Die meisten der Anlagen seien an private Investoren verkauft oder abgerissen worden.
Von den verbliebenen Anlagen seien vier Hochbunker und ein Tiefbunker weiterhin in städtischem Besitz. Allerdings sei lediglich der Musikbunker in der Goffartstraße in Nutzung. Die anderen Bunker verfügten über keine Versorgung wie Wasser, Strom oder Heizung und würden lediglich verkehrssicher unterhalten, sagte der Sprecher.
Überprüfung der Schutzräume ist Aufgabe des Bundes
Die Bundesregierung hatte 2007 entschieden, keine neuen Schutzräume mehr zu bauen. Bestehende Anlagen wurden zu großen Teilen an Kommunen und Privatpersonen zurückgegeben. 2022 wurde dieser Prozess wegen des Ukraine-Krieges jedoch gestoppt. Seitdem werden verbliebene Schutzräume überprüft, um ihre aktuelle Eignung für den Zivilschutz neu zu bewerten. Dafür sei der Bund zuständig, so der Sprecher.
Er sagte auch, dass die Sicherheitsbehörden auf allen Ebenen mögliche Gefahrenlagen stets neu bewerten und ihre Strategien anpassen würden. Dazu stehe die Stadt Aachen im Austausch mit anderen Behördenebenen. Zudem informiere man die Bürgerinnen und Bürger regelmäßig über den Katastrophenschutz – unter anderem an bundesweiten Warntagen und mit Informationsmaterial auf www.aachen.de/notfall.
- Anfrage bei der Stadt Aachen
- tagesschau.de: "Geheimdienstchefs warnen deutlich vor Russland" vom 13. Oktober 2025